Rügen ist mit 1000 Quadratkilometern die größte und, wie viele finden, die schönste Insel in Deutschland. Darum Rügen ist immer eine Reise wert. Ob im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter. Zu jeder Jahreszeit zeigt sich die Insel in einem anderen Licht, in einer anderen Stimmung. Im Frühling besticht sie durch die satten Farben der aufblühenden Natur, den gelben Rapsfeldern, den grünen Hügeln und Wäldern, dem klaren Wasser. Im Sommer führt der Weg vorbei an Wiesen mit Korn- und Mohnblumen, die Strände laden zum Baden und die Ostsee zum Segeln. Sind die Mähdrescher dann über die Felder hinweg, ist es Zeit für die gemütliche Jahreszeit – den Herbst. Der Wind weht frisch in das Gesicht und verwandelt das helle Blau der See zu einem dunklen, die Wellen schlagen an den Strand und tragen Schätze heran. Ein Strandspaziergang mit Möwengeschrei und dem Geräusch des tobenden Wassers im Ohr ist immer etwas Magisches. Die Landschaft wandelt sich abermals im Winter: schneebedeckte Felder und Berge lassen den Eindruck aufkommen, als wären die Landstriche völlig unberührt, die zugefrorenen Bodden laden zum Schlittschuhfahren und Eisspaziergängen, während die Sonne die aufgeschobenen Eisberge an den Ufern zum Funkeln bringt. Die Landschaft der Insel Rügen ist zu jeder Jahreszeit faszinierend.
Rügen ist einfach eine traumhaft schöne und in ihrer Landschaft vielfältige Insel mit romantischen Häfen, weißen Kreidefelsen, grünen Alleen, rohrgedeckten Fischerhäusern, verspielter Bäderarchitektur, weiten Feldern und vielen Wäldern im Inselkern, Schilfufer und Salzwiesen, Dünen und lange Nehrungen an den Küsten und feinsandigen Stränden. Viele Menschen aus ganz Deutschland schätzen und lieben die Insel.
Mit einer Küstenlänge von 570 Kilometern, die sich die traumhaften feinsandigen Ostseestrände und die Naturstrände an den Bodden teilen, ist die Insel Rügen nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber und Ruhesuchende, sondern auch für alle Wassersportler und Strandhungrige. Kitesurfer, Segler und Seekajakfahrer haben die Gewässer rund Rügen schon lange zu ihrem Lieblingsrevier erklärt.
Die Insel besticht durch ihre Natur. Nicht umsonst wurde sie 2010 zum Urlaubsziel Nr. 1 der Deutschen gewählt. Über die vielseitige Landschaft und die über 2000 Sonnenstunden im Jahr hinaus, verfügt Rügen mittlerweile über eine gute Infrastruktur mit vielen Fährverbindungen und einem gut ausgebauten Radwegenetz, bietet eine hervorragende Gastronomie in den großen Ostseebädern und in entlegenen Winkeln und punktet vor allem durch die vielen kulturellen Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Vorstellungen des Theaters in Putbus, Ausstellungen in den Leuchttürmen von Kap Arkona, Seebrückenfesten, Lesungen, Konzerten u.v.m. Interessant wird Rügen daher vor allem immer mehr für Familien, ganz gleich ob Eltern mit ihren Kindern oder Großeltern mit ihren Enkeln – Rügen stellt sich auf Sie ein!
Hier können Sie sich erholen, mal richtig ausspannen oder auch viel erleben und entdecken. Sie haben die Wahl – auf Deutschlands größter und auch schönster Insel!
Die Insel Rügen ist nicht nur für ihre kilometerlangen feinsandigen Strände und die Boddengewässer, Buchten, Steilküsten, für ihren Artenreichtum in Flora und Fauna oder die Nationalparks bekannt, sondern auch diverse Aussichtspunkte, Schlösser und Herrenhäuser, Leuchttürme und alten Windmühlen sind Ziel vieler Rügenurlauber. Sehenswert sind auch die zahlreichen historischen Dorfkerne bzw. die Altstädte von Bergen, Sassnitz und Putbus.
Die ältesten Baudenkmale Rügens sind die in allen Gebieten der Insel Rügen zu findenden Kirchenbauten. Teilweise stammen sie noch aus den Anfängen der Christianisierung am Ende des 12. und des 13. Jahrhunderts. Charakteristisch sind dabei insbesondere die kleineren Dorfkirchen aus verschiedenen Stilepochen, oft aus Backstein, teilweise mit Feldsteinsockeln errichtet, die das Orts- und das Landschaftsbild weithin sichtbar prägen.
Eine Auswahl der vielen Sehenswürdigkeiten auf der Insel Rügen möchten wir Ihnen hier vorstellen. Vielleicht ist ja für Sie der ein oder andere Tipp für einen Ausflug dabei.
Die Halbinsel Mönchgut zeigt die ganze landschaftliche Vielfalt der Insel Rügen zugleich: Salzwiesen und Heiden, Kiefern und Ginster, grüne Hügel, das blaue Wasser von Ostsee und Bodden, Steilküsten, Landzungen, Sand- und Naturstrände. Entdecken Sie die Schönheit dieses Landstriches, der bisher jeden Rügen-Urlauber zu einem begeisterten Mönchgut-Fan werden ließ.
Baabe punktet nicht nur durch seinen 30 Meter breiten und 2 Kilometer langen Sandstrand und die nach Göhren führende Promenade, sondern auch durch das Waldgebiet der Baaber Heide. Der Seglerhafen am Bollwerk im Westen des Ortes gelegen, zieht nicht nur die Schiffseigner an. Auch Urlauber setzen sich gern mal zum Kaffee auf die Terrasse des Solthus. Baabe ist auch Station der Schmalspurbahn „Rasender Roland“. Schlendern Sie doch mal die Strandstraße bis zum Strand hinauf und auf der anderen Seite wieder in den Ortskern hinein, steigen Sie in den Zug und besuchen das etwa drei Kilometer entfernte Ostseebad Göhren.
Göhren war früher zu DDR-Zeiten gerade durch seine zwei Strände und die erhobene Lage sowie den strandnahen und großen Campingplatz das Urlaubsdomizil schlechthin. Das ist es heute immer noch. Am Nordstrand mit der Seebrücke hat sich allerdings seit der politischen Wende viel getan. Der unter Denklmalschutz stehende Kurpavillon wurde restauriert und die Bernsteinpromenade mit Labyrinth und Wasserspielen angelegt. Von hier und ebenso auch von der Seebrücke haben Gäste des Ortes einen wundervollen Blick auf die Insel Oie und den berühmten Findling Buskam zur einen Seite und auf die Küste von Sellin über Binz bis nach Sassnitz und die Kreideküste zur anderen Seite. Aktivität und Erholung, Erleben und Entdecken – in Göhren ist alles Möglich.
Das Ostseebad ist zudem Ausgangspunkt für viele Ausflüge in die Umgebung. Schnell sind sie mit dem Rad entlang der Küste oder durch die Wälder in den Orten der Halbinsel Mönchgut und auch in die Ostseebäder Sellin und Binz gelangen Sie mit dem Rad. Eine Alternative stellt die Schmalspurbahn „Rasender Roland“. Mit Dampfkraft können Sie bis nach Lauterbach bei Putbus fahren und die Insel so einmal aus einer neuen Perspektive kennen lernen. Das gilt auch für die Schiffe, die die Göhrener Seebrücke für ihre täglichen Touren zu den Kreidefelsen anlaufen.
Lobbe, Middelhagen, Mariendorf und Alt-Reddevitz bilden eine Gemeinde. Gerade das Dorf Alt-Reddevitz gehört zu einem der reizvollsten Ecken der Insel Rügen. Die Halbinsel trennt die Bodden Having und Hagensche Wiek. Erkunden Sie diese vier Orte zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Starten Sie beispielsweise in Lobbe. In der Höhe der Reha-Klinik am Göhrener Südstrand fahren Sie über den Feldweg nach Middelhagen. Hier erwartet Sie der Dorfweiher und ein alter Gutshof, der zum Verweilen einlädt. Vorbei an einem der ältesten Gasthäuser erkunden Sie Middelhagen. Hier befindet sich eine Außenstelle der Mönchguter Museen, das Schulmuseum, in dem Sie an einer historischen Schulstunde mit Rohrstock und Rechenschieber teilnehmen können. Auch der alte Friedhof mit der evangelischen Kirche St. Katharinen. Die ziegelgedeckte Hallenkirche mit Chor und hölzernem Turm wurde im Jahre 1455 im Stil der Backsteingotik errichtet.
Der nächste Ort Richtung Reddevitz ist Mariendorf, auf platt auch Marikkendörp. Hier können Sie viele typische Büdnerhäuser (Büdner wurden einst die Familien genannt, die ihr Einkommen mit Fischrei und Landwirtschaft bestritten) sehen und auch schon Alt-Reddevitz mit seinem Reiterhof ins Visier nehmen. Fahren Sie ruhig einmal bis ins Höft hinein. Hier ist es landschaftlich wirklich einmalig. Lassen Sie Ihren Blick über die zwei Bodden und ganz Mönhcgut von hier aus schweifen oder statten Sie dem Naturparadies Teutenberg und der Hofbrennerei „Strandburg“ einen Besuch ab. Zurück müssen Sie dennoch. Denn „taun Höft“ ist plattdeutsch und bedeutet soviel wie „zum Ende hin“. Der Weg lohnt sich hierher aber allemal.
Die beiden Gemeindeteile Gager und Groß Zicker sind durch die Zickerschen Alpen voneinander getrennt. Wenn Sie nach einem Besuch im Fischerei- und Yachthafen Gager und einer Pause im Restaurant „Alte Bootswerft“ in das Höft spazieren, können sie die Landzunge am Hochufer oder auch unten am steinigen Naturstrand umrunden und kommen in Groß Zicker heraus. Der Ausblick von den Zickerschen Alpen ist einmalig schön und wird Sie verzaubern.
Der Ort Groß Zicker ist ein kleines Fischerdorf, gelegen am Zicker See auf dessen anderer Seite die Ortschaft Klein Zicker liegt. Der Ortsname Zicker ist vom slawischen „Sikor“ abgeleitet und bedeutet „Meisenort“. Hier finden Sie das bekannte Pfarrwitwenhaus, ein Lehmfachwerkhaus aus dem Jahre 1723. Ein weiteres historisches Baudenkmal ist die Backsteinkirche aus dem 14. Jahrhundert mit ihren berühmten bunten Glasfenstern. Das Dorf steht unter Denkmalschutz. Hier finden Sie noch viele alte Bauerngehöfte im typischen Stil des Dreiseitenhofes und klassiche Reet gedeckte kleine Fischerhäuser aus Fachwerk.
Zum Ostseebad Thiessow gehört der Ortsteil Klein Zicker, der über eine kleine Nehrung erreichbar ist. Das kleinste Ostseebad der Insel Rügen wurde 2010 650 Jahre alt. Heute durch seine drei Strände und den Deich zum Radfahren und Inlineskaten charakterisiert, spielte der Ort in früheren Zeiten eine wichtige Rolle für ganz Mönchgut. Denn Thiessow war Hauptstation des Lotsenwesens. Der Turm wurde in den 90er Jahren aufwendig restauriert und bietet von der errichteten Aussichtplattform einen atemberaubenden Blick über die offene Ostsee, die Inseln Oie und Ruden sowie auf das ganze Mönchguter Land. Eine kleine Ausstellung informiert die Besucher über die Geschichte des Lotsenwesens und die Arbeit der Mönchguter Lotsen.
Von dem Berg in Klein Zicker kann der Gast des Ortes einen wunderbaren Ausblick in alle Himmelsrichtungen genießen und den Wind- und Kitesurfern bei ihren Tricks auf dem Bodden zuschauen.
Wie einst leben die Bewohner des Ortes hauptsächlich vom Fischfang und dem Fremdenverkehr.
Das Waldgebiet und sein Juwel
Das größte zusammenhängende Buchenwaldgebiet auf der Insel Rügen, die „Granitz“ erstreckt sich zwischen den Ostseebädern Sellin und Binz. Bis an das Steilufer, dass die nördliche Grenze der Granitz bildet, reicht der Buchenwald heran. Sie ist ein eches Paradies für alle Wanderfreunde und Mountainbiker, die zwischen verschiedenen Routen wählen können. Entweder auf dem Hochuferwanderweg zwischen Binz und Sellin oder aber durch den Wald der Granitz vorbei an den Hochmooren und dem Schwarzen See.
Ein absolutes Erlebnis (im Winter sogar nahezu märchenhaft) ist eine Bahnfahrt mit der Rügenschen Kleinbahn, dem „Rasenden Roland“.
Hoch über den Baumkronen auf dem Tempelberg 107 m über dem Meeresspiegel, inmitten des 100 ha großen Waldgebietes der Granitz, thront das Jagdschloss. Der Bau mit vier runden Eckentürmen und dem 38 Meter hohen Mittelturm wurde im Auftrag von Fürst Wilhelm Malte zu Putbus in den Jahren 1836 bis 1846 nach den Plänen des Berliner Architekten Johann Gottfried Steinmeyer im Stil der norditalienischen Renaissancekastelle errichtet. Der Mittelturm wurde allerdings erst nachträglich nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet. Das Schloss war zu damaliger Zeit ein beliebtes Reiseziel. Schon Friedrich Wilhelm IV., Otto von Bismarck, Elizabeth von Arnim oder Johann Jacob Grümbke weilten hier.
Das Jagdschloss war bis zum Jahr 1944 im Besitz der Familie zu Putbus und stand nach der Inhaftierung von Malte von Putbus unter Verwaltung der Nationalsozialisten. Endgültig wurde es im Zuge der ostdeutschen Bodenreform enteignet und befindet sich bis heute in staatlicher Hand. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kamen viele Einrichtungsgegenstände abhanden; einiges Kunstgut wurde in das Berliner Gemäldedepot der Dienststelle für die Verwaltung sowjetischen Vermögens in Deutschland gebracht und 1953 an die Staatlichen Museen Berlin übergeben.
Bestrebungen des Enkels von Malte zu Putbus, Franz zu Putbus, den Familienbesitz zurück zu erlangen, scheiterten vor Gericht. Die Anlage wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts umfassend saniert.
Das Schloss wird heute zum Teil als Museum genutzt. In mit kostbaren Kunstgegenständen eingerichteten Zimmern können Sie Geschichte schnuppern und die bedeutende Waffen- und Geweihsammlung bestaunen. Die an der Innenwand montierte, selbsttragende Wendeltreppe führt hinauf zur Aussichtsplattform. Die Treppe, die nach einem Baukastensystem zusammengesetzt ist, gilt als konstruktive und ästhetische Meisterleistung des Eisenkunstgusses. Sie wurde in Berlin, in der Eisengießerei von Franz Anton Egells gefertigt und 1845 eingebaut. Während im 18. Jahrhundert die Treppe als Ort der Macht und Repräsentation durch die Architekturtheorie und das höfische Zeremoniell bestimmt wird, muss die Treppe des Jagdschlosses Granitz in erster Linie als beeindruckende Demonstration der aufstrebenden preußischen Eisengussindustrie und als Hinweis auf den fortschrittlichen Bauherren gewertet werden. Heute ist dieses Meisterwerk eines der beliebtesten Fotomotive der Granitzbesucher. Wenn Sie die 154 Stufen der gusseisernen, mit Ornamenten durchbrochenen Wendeltreppe des Mittelturms erst einmal gemeistert haben, erwartet Sie von der 145 m über dem Meeresspiegel liegenden Aussichtsplattform auf dem Dach ein traumhafter Panoramablick. Doch schon viele Besucher mussten nach wenigen Schritten die Besteigung aufgeben. Hier sollten nur schwindelfreie hinauf!
Wer sich nicht traut, kann die Atmosphäre des Jagdschlosses aber auch auf der Sonnenterrasse im Schlosshof genießen. Im Kellergewölbe befindet sich eine rustikal eingerichtete Gaststätte, „Die alte Brennerei“.
2008 wurde auf dem Jagdschloss Granitz der erste Teil einer neuen Dauerausstellung eröffnet. Die Ausstellung ist eine Koproduktion der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern und des Pommerschen Landesmuseums. In sechs Räumen werden auf einer Fläche von 200 Quadratmetern Kunstwerke und mediale Präsentationen sowie Architektenentwürfe und -modelle gezeigt.
„Das Nizza des Nordens“ – dieser Titel wird in letzter Zeit in der Inselpresse des öfteren mit dem größten Ostseebad der Insel Rügen in Zusammenhang gebracht. Denn Binz ist mondän, ist in aller Munde, Binz ist bekannt. Und populär. Es zieht Familien, durch die Herberge Jugendliche, alleinreisende Ausspanner und auch Exklusivität und Anonymität erwartende Gutbetuchte an. Nicht nur durch den traumhaften feinsandigen Ostseestrand und die Promenade, die an den vielen mit Liebe restaurierten bzw. im modernen Design neu erbauten Hotels vorbeiführt, sondern vor allem wegen der bunten Gastronomie, der zwei Diskotheken und den vielen Geschäften. In Binz gehen Sie nicht spazieren – Sie flanieren.
„Windland“ – diesen Beinamen trägt der nördlichste Teil der Insel Rügen, denn flach ragt Wittow in die Ostsee hinein, dem Wind aus allen Himmelsrichtungen schutzlos ausgeliefert. Hier bestimmen Wind und Wasser Landschaft und Leben. Besonders eindrucksvoll zeigt sich dies bei den Herbststürmen, wenn die Wellen meterhoch an das Ufer preschen und die Windflüchter sich, schon in ihrer Form gekennzeichnet, im Widerstand üben. Die Naturgewalten sorgen an vielen Stellen der Halbinsel für eine ständige Veränderung der Küste. Wind und Wasser bildeten auch die einzige Verbindung zwischen Wittow und Jasmund: die Schaabe. Die schmale Nehrung bietet beidseitig feinsandige Strände hinter den Kiefernwäldern. Gerade für Familien ist es hier zum Baden und Sonnen optimal. Das flache Wasser befreit die ersten Schwimmversuche der Kleinen vom Risiko gefährlicher Strömungen. Empfehelnswert ist auch ein Besuch der Ortschaften Glowe, Juliusruh, Breege und Altenkirchen.
Weiter nördlich befindet sich die Gemeinde Putgarten, die mit Cafés, Galerien und Künstlerhäusern und dem Rügenhof lockt. Hier werden regelmäßig Handwerkermärkte angeboten. Hier können Sie Sattler, Buchbinder und Schmied bei der Arbeit über die Schulter gucken, Keramik und Schmuck oder Rügener Heilkreide erweben. Im Hofladen mit Café können Sie viele Rügenprodukte finden und selbst gebackenen Kuchen täglich frisch probieren und anschließend durch den groen Kräutergarten und über die Obstwiese schlendern.
„Zwei Kilometer weiter nördlich von Putgarten sind Sie am nördlichsten Zipfel der Insel Rügen angelangt: Am Kap Arkona mit seinen berühmten Leuchttürmen. Als im Jahre 1815 die Insel Rügen von Schweden an Preußen übergeben wurde, schlugen pommersche Kaufleute der preußischen Regierung die Errichtung von Leuchtfeuern an verschiedenen Punkten der Ostseeküste vor. Wegen der gefährlichen Untiefen am Kap Arkona wurde hier, an der Stelle einer früheren Leuchtbarke, in den Jahren 1826/27 nach Plänen der preußischen Oberbaudeputation dieser Leuchtturm in quadratischer Grundform und Backsteinbauweise erbaut und ist heute einer der ältesten Leuchttürme an der Ostseeküste. Was das dreigeschossige Gebäude zu einem interessanten Ausflugsziel werden lässt, ist neben seiner exponierten Lage auch die Aussicht auf eine Begegnung mit der Architektur des berühmten Karl Friedrich Schinkel. Der Entwurf des Turmes wird meist ihm zugeschrieben. Dieser wurde 1828 in Betrieb genommen.
Der Leuchtturm ist 19,3 Meter hoch und hat eine Feuerhöhe von 60 Meter über NN (Normalnull). Am 31. März 1905 wurde er außer Dienst gestellt und die Räume als Lager- und Diensträume genutzt. Der Schinkelturm wurde nach aufwendigen Restaurationsmaßnahmen 1993 wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Er beherbergt heute ein Museum, ist Aussichtsturm und ein begehrter Ort für Eheschließungen, als Außenstandort des Standesamtes. Der neu errichtete zweite Leuchtturm direkt daneben ist seit 1902 in Betrieb und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1990 zur Überwachung der Seegrenze genutzt. Der 35 Meter hohe Ziegelbau ruht auf einem achteckigem Granitsockel. Die Leuchteinrichtung besteht aus zwei Spezialglühlampen von je 1000 Watt, deren Licht durch Spiegel und Fresnellinsen noch in einer Entfernung von 22 Seemeilen sichtbar ist. Der gesamte Apparat wird durch ein Drehwerk bewegt und strahlt alle 17,1 Sekunden ein für Arkona international festgelegtes Orientierungslicht aus, das aus einer Gruppe von drei Blitzen besteht. Die Höhe des Feuers über dem Meeresspiegel beträgt 75 Meter. Die technische Einrichtung des Leuchtfeuers wurde 1996 erneuert und ist seitdem zu besichtigen und von der Galerie des Leuchtturmes hat man einen weiten Blick über die Ostsee, Wittow und die Insel Rügen.
Der ehemalige Marinepeilturm wurde 1927 in Ziegelbauweise erbaut und diente als Seefunkfeuer. Von 1911 bis 1925 waren entsprechende, damals wegweisende Versuche vorausgegangen, durch die Abstrahlung gerichteter Funkwellen die Navigation – speziell für die 1909 eingerichtete Eisenbahn-Fährlinie Sassnitz–Trelleborg – zu verbessern. Zu diesem Zweck waren innerhalb der Jaromarsburg große Antennenfelder errichtet worden. Die Fundamente der dazugehörigen Funkbetriebsstelle sind im Innenraum der Wallanlage bis heute erhalten. Die technischen Einrichtungen des Peilturms wurden 1945 zerstört. In dem wiederhergestellte Peilturm am slawischen Burgwall finden Ausstellungen und Vorträge statt. Auch Führungen werden angeboten.
Bodendenkmale fast aller historischer Epochen sind außerordentlich zahlreich auf der Insel Rügen vorhanden. Hünengräber, Opfersteine, Hügelgräber, Sühnesteine, monumentale Wallanlagen, Bild- und Näpfchensteine sind historische Zeugen menschlichen Lebens, Denkens und Handelns von mehr als 5000 Jahren. Viele von ihnen befinden sich in der offenen Landschaft, inmitten eines Feldes, oft von Bäumen und Sträuchern geschützt, andere in Wäldern oder versteckt an schlecht erreichbaren und einsehbaren Plätzen. Etwa 650 Objekte sind im Lankreis Rügen registriert – wenig, im Vergleich zu der ursprünglich größeren Zahl von Denkmalen dieser Art.
Etwa zwischen 3500 und 2000 v. Chr. errichteten Ackerbauern und Viehzüchter Hünengräber, die auch als Großsteingräber, Großdolmen oder Megalithgräber bezeichnet. Heute findet man noch ca. 55 Gräber dieser Art. Viele von ihnen wurden zerstört und es besteht keine Gewissheit, welches sich eventuell noch im Originalzustand befindet. Schatzgräber öffneten die Grabanlagen oder sie wurden zerstört, um Steine als Baumaterial zu gewinnen. Die Bezeichnung Hünengrab entstand in früherer Zeit in dem Glauben, dass nur Riesen, also Hünen, in der Lage gewesen seien, die großen tonnenschweren Steine zu den Grabstätten zu transportieren.
Als die Großsteingräber bei Lancken-Granitz werden sieben Großdolmen bezeichnet, die sich etwa einen Kilometer südwestlich des Dorfes Lancken-Granitz Richtung Neu-Reddevitz befinden und ausgeschildert leicht zu entdecken sind. Der Komplex stellt die größte auf Rügen zumindest teilweise erhalten gebliebene Anlagenkonzentration dieser Art dar. Von den im Jahr 1829 an dieser Stelle noch verzeichneten 19 Großsteingräbern sind jedoch 12 nicht mehr vorhanden. Die einzelnen Anlagen sind in unterschiedlichen Bauweisen errichtet. Eine archäologische Untersuchung der erhaltenen Grabanlagen fand in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts durch das Landesamt für Bodendenkmalpflege Schwerin statt. Obwohl die Mitarbeiter damals davon ausgingen, das sämtliche Gräber geplündert waren, konnten noch Grabbeigaben gefunden werden. Diese finden sich heute in etlichen Museen. Die Großsteingräber wurden über längere Zeiträume immer wieder genutzt, so dass sich Funde aus unterschiedlichen Epochen in einem Grab befinden können.
Die St. Marienkirche in Waase ist die evangelische Pfarrkirche der Kirchengemeinde Gingst auf der Insel Ummanz. Diese liegt etwa vier Kilometer südwestlich von Gingst und etwa zwanzig Kilometer westlich von Bergen auf Rügen. Die Insel ist seit 1901 über eine 250 Meter lange Brücke bei Waase erreichbar. Sie ist die viertgrößte Insel in Mecklenburg-Vorpommern. St. Marien ist die einzige Kirche auf der kleinen Insel. Die 1291 durch Zisterzienser Mönche geschaffene Kapelle erhielt 1440 ihre heutige Gestalt als Backsteinkirche.
Sie wurde erstmals im Jahr 1322 als Ecclesia Omanz (christliche Gemeinde Ummanz) urkundlich erwähnt und als selbständige Pfarrstelle betrieben. Im Jahr 1341 wurde die Kirche dem Heilgeisthospital zu Stralsund unterstellt. Im 15. Jahrhundert erfolgten einige Umbauten. So stammen die Ostwand des Kirchenschiffes, die Sakristei und der kreuzrippengewölbte Chor aus der Mitte des Jahrhunderts und die Westwand des Kirchenschiffes entstand um 1500. Ein kostbares Ausstattungsstück ist das Antwerpener Retabel, ein spätgotischer Schnitzaltar aus Eichenholz aus dem Jahr 1520. Dieser wurde vermutlich für eine englische Kirche erstellt, aber dann von Stralsunder Kaufleuten als Laienaltar für die Kirche St. Nikolai erworben und 1708 an die evangelische Kirche in Waase für fünfzig Taler verkauft. Die bemalten Klappflügel (Öl auf Holz) des Altars zeigen Szenen aus der Passionsgeschichte sowie aus dem Leben des Heiligen Thomas Becket (1118-1170), Lordkanzlers des englischen Königs Heinrich II. Auf den Flügeln des Altars sind insgesamt zwölf Tafelbilder zu sehen, sechs in aufgeklapptem Zustand, sechs in zugeklapptem Zustand. Gänzlich ausgeklappt, füllt er fast vollständig die Ostwand des Chorraumes aus. Sie verschlossen den Schrein während der Werktage und in der Fastenzeit. Der Altar ist eines der bedeutendsten sakralen Kunstwerke Norddeutschlands.
Aus der Zeit um 1500 stammt auch das spätgotische Kruzifix. Von den drei Kronleuchtern wurde der bedeutendste, gefertigt Mitte des 15. Jahrhunderts, aus der Stralsunder Neuen Ratsstube 1708 in diese Kirche versetzt. Bestaunen können Sie zudem die Bemalung der Decke mit ihren Akanthusornamenten (ausladende Ranken, Blätter).
Das Langhaus im Fachwerkstil wurde erst im 16. bzw. 17. Jahrhundert errichtet und im frühen 18. Jahrhundert entstand der Choranbau. Malereien aus der Zeit um 1470 wurden an den Wänden und am Triumphbogen in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wieder freigelegt.
Die Renaissance-Kanzel, gefertigt aus Eichen- und Lindenholz aus dem Jahre 1572, gehörte höchst wahrscheinlich einer anderen Kirche und wurde in Waase verbaut. Eine Besonderheit stellt auch der aus dem 15. Jahrhundert stammende Sakramentschrein an der Ostwand neben dem Antwerpener Schnitzaltar und der separate freistehende Glockenturm aus dem Jahr 1927 neben der St. Marienkirche Waase.
Zusammen mit den angrenzenden Gebäuden, zu denen das Küstereigebäude, das Pfarrhaus und die rohrgedeckte Scheune zählen, steht das Gotteshaus unter Denkmalschutz.